bar05 (die abwesend anwesenden)
malkastenbar düsseldorf 2005
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michel foucault hat sich sein leben lang mit
den tiefenschichten gesellschaftlicher strukturen
auseinandergesetzt, mit ihren utopischen inseln und ihren abgetrennten,
tabuisierten zonen.
unermüdlich hat er diese divergenten schichten durch
intellektuelle spiegelungen aufeinander bezogen.
spiegelungen, nicht einfach der oberfläche, spielen eine
entscheidende rolle in der dreiteiligen (mit der bar
selbst vierteiligen) installation in der malkastenbar.
an der stirnwand wird foucaults «wahnsinn und gesellschaft»
mittels eines collageartigen verfahrens,
(die buchseiten wurden in feine streifen geschnitten und umgekehrt zur
leserichtung wieder zusammengefügt)
quasi in sich selbst gespiegelt. die für das abendland so
dominierende «von
links nach rechts» richtung wird
überlagert von einer «von rechts nach links»
bewegung.
fotos artifizieller inseln, (so gehängt, dass man sie an der
bar sitzend im grossen barspiegel sieht) signalrot
abgetrent von der umwelt und teilweise überlagert mit bildern
der europäischen kunstgeschichte (dürer,
böcklin, rousseau, ernst) erweitern assoziativ den
foucaultschen themenkomplex und verweisen auf den
grossen spiegel wasser mit seiner anderswelt.
das wasser/raum motiv spinnt sich in einer monitor-projektion weiter
fort. signalrote farbe flutet in form von
goldfischen die bilder einer überwachungskamera die den
barraum
überwacht.
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und wenn jemand fragt, was denn die verbindung sei,
zwischen diesen verschiedenen dingen, kann ich nur ihn
(nämlich foucault) zitieren, der dennoch glaubt
«...daß es - in
allen gesellschaften - utopien gibt, die einen genau bestimmbaren,
realen, auf der karte zu findenden ort besitzen und auch eine
genau bestimmbare Zeit ...» oder welches buch denn sie auf
die
einsame insel mitnähmen.
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