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opernfraktal /
danubedrifting
Eine Naufahrt* von Ulm bis ins Donaudelta. (ca. 2580km)
Ein halbes Jahr / Anfang Mai bis ende Oktober / am Tag etwa 15 km.
DANUBEDRIFT
Eine treibende Installation auf dem Fluss. Eine artifizielle "Ulmer
Schachtel". Ein kleines, in seiner Perspektive umgekehrtes Rundtheater.
Der Blick nicht ins Zentrum sondern in die Peripherie gerichtet, frei
auf die Flusslandschaft.
Die Ränge überwiegend von fremdländischen
Planzen
besetzt. Ein sensitiver Körper, entwurzelt treibend,
angewiesen
auf Zuwendung der Mitreisenden. Dazwischen ein paar Plätze
für Hörer&Betrachter.
Im Zentrum der Insel ein kleiner Raum mit Arbeits- und
Kochmöglichkeit und eine sehr begrenzte Anzahl an
Schlafplätzen.
HARMONISCHE KONSTRUKTION
Der Meereshöhe wird ein Grundton (z.B. 50 Hz und/oder 25 Hz) zugeordnet. Dazu entsteht ein sich unmerklich
veränderndes Intervall: Die langsam tiefer werdende
Höhe
(über Normal Null) der Standorte der DanubeDrift werden
einen zweiten Ton kontinuierlich modulieren. Über den gesamten
Zeitraum entsteht ein sehr langsames Glissando abwärts bis zum
Unisono im Donaudelta.
Weitere Intervalle entstehen temporär beim Passieren der
Nebenflüsse. Ihre Quellhöhe und Ihre
Mündungshöhe
ergeben ein weiteres Intervall (mit einem gemeinsamen Ton, denn die
Mündungshöhe entspricht dann der Höhe des
aktuellen
Aufenthaltsortes). Bei Passau ergeben sich also das Grundintervall
(s.O.) auf die Donau bezogen durch die Ableitung der aktuellen
Höhenangabe in Relation zum Meeresspiegel), ein
zusätzliches
Intervall bezogen auf den Inn (Quellhöhe 2484m ü NN,
Mündungshöhe 291m ü NN) und ein weiteres
Intervall
bezogen auf die Ilz (Quellhöhe 430m ü NN,
Mündungshöhe 290m ü NN).
DRIFT PHASEN
Das Grundintervall wird als Sinustoninstallation in langsam ein und
ausfadenden Wellen eingeblendet. (Im Idealfall automatisch durch einen
Computer und das kontinuierliche bestimmen der GPS Daten. Eventuell
extern und als Livestream abrufbar).
Darüberhinaus werden während der Drift-phasen in
einem
regelmässigen Raster Tonaufnahmen gemacht (z.B. alle 10
Minuten 2
minütige Aufzeichnungen).
Einige Gäste können tageweise die Etappen mitfahren
(s.O.).
STATIONÄRE PHASEN
An den Orten und Städten entlang der Donau bei denen geankert
wird gibt es Konzerte.
-In kleinem Rahmen auf der
DanubeDrift mit Cello: ein sich ständig
leicht veränderndes Stück an dem jeweiligen Ort (und
seinem
spezifischen Intervall, s.O.).
-Grössere Konzerte in einer Galerie oder in einem Museum etc.
der
jeweiligen Stadt. Im Vorfeld angesprochene (lokale oder auch
eingeladene) Musiker oder Komponisten schreiben und spielen ein
Stück bezogen auf das entsprechende Intervall.
(projektskizze januar 2016)
*Naufahrt
, Naufuhre, so heißt bey der Schifffahrt auf der Donau die
Fahrt
den Strom hinunter von Ulm bis nach Ungarn, wo der sehr geschwinde Lauf
des Flusses die Schiffsgefäße selbst hinunter
treibt, daher
das Steuerruder bey der Naufahrt vorn am Schiffe ist, und nur an
gefährlichen Stellen ein zweytes Steuerruder hinten am Schiffe
gebraucht wird. Hingegen heißt die Schifffahrt, welche den
Strom
hinauf geht, der Gegentrieb, die Gegenfuhre. Dieser geschieht durch
Pferde, welche das Schiff am Ufer hinauf ziehen. Der Weg, den diese
Pferde nehmen, hat oft über unwegsame Felsen gebahnt werden
müssen, und heißt der Hufenschlag.
Oekonomische
Encyklopädie oder allgemeines
System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft ist der Titel einer
der umfangreichsten Enzyklopädien des deutschen Sprachraums.
Das
von J. G. Krünitz begründete Werk
erschien 1773 bis
1858 in 242 Bänden und stellt eine der wichtigsten
deutschsprachigen wissenschaftsgeschichtlichen Quellen für die
Zeit des Wandels zur Industriegesellschaft dar.
OPERNFRAKTAL ( t / x / y )
"opernfraktal" ist ein zustand/eine bewegung eingebunden in
architektur/installation und tätigkeit/handlung und
dauer/klang im
sinne von CHRONOTEKTUR.
wie ein vivarium ausschnitthaft ungenügend ein stück
tanganjikasee oder amazonasregenwald nachbildet und einen wirklichen
lebensraum bietet.
ausgehend von einigen grundelementen ist der zustand offen und kann
sich verschiedenen gegebenheiten anpassen, wie einer
galerie/ausstellungssituation, dem öffentlichen raum oder
extremsituationen wie einer installation im pantanal oder dem
ruwenzorimassiv.
die situation ist immer eine belebte und erzeugt ihre eigene geschichte
mit den dingen und den menschen. die einzelnen individuen
übernehmen ihrem charakter und ihren fähigkeiten
entsprechende aufgaben (der beobachter, die schöne frau...),
gehen
aber auch ihren eigenen tätigkeiten nach, die mit der zeit zu
einer veränderung und verdichtung der situation
führen.
die raum und zeitstruktur wird durch raster geordnet, die sich im
konkreten hier und jetzt füllen und verdichten. rahmen und
raumraster für die evokation der veränderung und
für die
verschiedenen lebens und tätigkeits bereiche; zeitraster als
regelmäßige wiederholungsmuster über
größere
zeiträume und als zyklische aufnahme und wiedergabe muster.
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